„Ich sehe ein, dass ich eine Strafe verdient habe und bitte um eine gehörige solche!“ – Die 12-köpfige Kinderschar des Gymnasialprofessors Traugott Hermann Nägler ist wohlerzogen. Kein Wunder, ist ihr Vater doch in seiner Kleinstadt für seine Frömmigkeit und Tugendhaftigkeit berühmt und übertrifft in seiner Bibelfestigkeit sogar den örtlichen Pfarrer. In diese heile Welt passt es nicht, dass Näglers Schwester vor Jahrzehnten wegen einer unehelichen Schwangerschaft aus der Familie verstoßen wurde. Doch die Schwester rächt sich noch nach ihrem Tode: Um das reichhaltige Erbe, unter anderem ein Haus in Montevideo, antreten zu können, müsste in Näglers Familie etwas geschehen, was die Tugendhaftigkeit des Professors auf eine harte Probe stellt. Nicht umsonst hat Curt Goetz das Stück mit dem Untertitel „Traugotts Versuchung“ versehen.
Nach den menschlichen Dramen in „Les Misérables“ im Jahr zuvor bot die Waldbühne 2012 mit „Das Haus in Montevideo“ eine Komödie, die amüsierte und auf gesellschaftliche Zwänge in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts blicken lies. Goetz‘ feiner Humor garantierte dabei nicht nur ein tiefes, lang anhaltendes Schmunzeln, sondern auch einige herzhafte Lacher, wenn der tugendhafte Professor dem Verehrer seiner ältesten Tochter in verklausulierten Sätzen den Nachtisch vor dem Hauptgericht schmackhaft machen wollte.
Personen | Darsteller |
---|---|
Professor Traugott Nägler | Bernhard Rebholz |
Seine Frau Marianne | Karin Maichle / Dagmar Prestele |
Atlanta | Luna Selle / Anette Sauter |
Die Kinder | Anika Prestele, Daniel Prestele, Felix Link, Moritz Link, Nico Kärcher, Tobias Droxner, Emma Unterricker, Ricke Unterricker, Magnus Brodmann, Madeleine Gasser, Hannah Brendle |
Pastor Riesling | Alexander Ziser |
Martha, Magd | Alinde Krieg / Esther Rebholz |
Herbert Kraft | Matthias Hahn / Joachim Ott |
Bürgermeister | Alexander Speh / Armin Sauter |
Apotheker | Manuel Glaser / Walter Kordovan |
Madame de la Rocco | Birgit Wolf / Nadja Kiesewetter |
Belinda, Hausmädchen | Birgit Droxner / Carmen Beck-Brendle |
Carmencita | Manuela Kordovan / Hannah Brendle |
Raquel | Lotti Eisele |
Dolores | Lucia Wild |
Sophia | Madeleine Gasser |
Ricardo Cortez | Tobias Kock / Harald Hahn |
Volk | Beatrix Speker, Sarah Witsch |
Spielleitung Joachim Link
Regieassistenz Esther Rebholz – Maske Esther Rebholz, Nadja Kiesewetter – Frisuren Birgit Droxner, Birgit Wolf – Requisiten Dagmar Prestele, Heidrun Gasser, Christel Witsch u.a. – Kostüme Angelika Hasenmeile u.a. – Bühnenbildentwurf Christoph Stauss – Bühnenbau Achim Speker, Walter Kordovan, Alois Ott und Mitarbeiter – Bühnenmalerei Irmhild Redemann- Bühler – Musik Johann Speh – Technik und Beleuchtung Simon Rebholz, Johann Speh, Dominik Hadasch, Martin Siemann, Johannes Buhlert
Verlagsrechte Deutscher Theaterverlag Weinheim