Wir spielen für Sie in diesem Sommer:
Minutenlanger stehender Applaus brandete am vergangenen Samstag im Sigmaringendorfer Gemeindehaus auf, als Walter Kordovan von seinem Amt als Vorsitzender der Waldbühne Sigmaringendorf verabschiedet wurde. Mit einem neuen Vorstandsteam soll die Spielzeit 2023 angegangen werden, die wieder besondere Theatererlebnisse verspricht. Los geht es bereits im März mit der Geschichte der Geschwister Scholl, bevor der Sommer dann orientalisch-mediterranes Theatervergnügen verspricht.
Bei der Jahreshauptversammlung des Theatervereins standen aber alle Ausblicke auf das diesjährige Programm im Schatten des Vorstandswechsels: 50 Jahre aktive Mitwirkung, davon über 30 Jahre in leitenden Positionen und fast 15 Jahre als Vorsitzender machten Walter Kordovan zu einer prägenden Figur des Sigmaringendorfer Theatervereins. Dies wurde schon im Grußwort von Bürgermeister Schwaiger deutlich, der dem scheidenden Vorsitzenden eine jederzeit gute und wertschätzende Zusammenarbeit bescheinigte und sich für das Engagement der Vereinsmitglieder bedankte. In einer liebevollen Ansprache würdigte der Präsident des Landesverbandes Amateurtheater Baden-Württemberg, Marcus Joos, Kordovans Leistungen und seinen Einsatz. Selbst nach einem Krankenhausaufenthalt nach schwerem Unfall habe er sich am ersten Samstag nach seiner Entlassung sofort wieder von seiner Frau auf die Waldbühne fahren lassen mit den Worten: „Ich verspreche auch, kein Werkzeug anzufassen!“. Der Theaterverein ernannte Kordovan zum Ehrenmitglied und „drohte“ an: „Die richtig feierliche Verabschiedung erlebst du dann im Sommer standesgemäß auf der Waldbühne.“
Neben Walter Kordovan wurden auch dessen Bruder Adolf für 50 Jahre und mit der Ehrenmitgliedschaft, sowie Marion Hahn und Annika Häberle für 25 Jahre aktive Mitarbeit geehrt. Nachdem gemäß geänderter Satzung mit Johannes Buhlert, Dominik Hadasch, Nadja Kiesewetter, Fabian Felbick und Harald Hahn ein neues Vorstandsteam gewählt wurde, ging es an den Ausblick auf die Spielzeit 2023.
Mitten in den Vorbereitungen steckt bereits das „Junge Theater“ der Waldbühne: Rund 15 Jugendliche, die sich gemeinsam mit Theaterpädagogin Nadja Kiesewetter an die Aufarbeitung der Geschichte der Geschwister Scholl gemacht haben. Die Geschwister Hans und Sophie Scholl waren 1943 als Mitglieder der Widerstandsbewegung „Die weiße Rose“ gegen das nationalsozialistische Unrechtsregime in Deutschland hingerichtet worden. Aus der intensiven Auseinandersetzung mit dem Leben der Geschwister entstand ein Theaterstück, das im März insgesamt neunmal in der Sigmaringendorfer Donau-Lauchert-Halle gezeigt wird. Karten sind über die Webseite der Waldbühne bestellbar.
Noch etwas mehr Vorbereitungszeit haben und brauchen die Sommerinszenierungen, die in diesem Jahr in wärmere Gefilde entführen wollen: Die Kinder- und Jugendspielgruppe reist ab Juni 2023 in den Orient und zeigt „Aladin und die Wunderlampe“, während die Erwachsenenspielgruppe ganz mediterran in das italienische Dörfchen San Forino reist und die Komödie „Buona sera, Mrs. Campbell“ zeigt. Bekannt wurde diese Geschichte um eine vermeintliche Witwe, deren Tochter und drei potenzielle Väter vor allem durch die gleichnamige Verfilmung mit der unvergessenen und kürzlich verstorbenen Gina Lollobrigida in der Hauptrolle. Die Karten für die Sommerinszenierungen werden voraussichtlich ab dem 1. April erhältlich sein.
Mit vielen Glückwünschen an die Geehrten, die Verabschiedeten und die Neugewählten Amtsträger endete eine harmonische Versammlung der Sigmaringendorfer Schauspielschar.
Am vergangenen Sonntag endete die Theatersaison auf der Sigmaringendorfer Waldbühne. Der Theaterverein blickt auf 20 Aufführungen des Stückes „Alice im Wunderland“ zurück, die von insgesamt 10.336 Besuchern gesehen wurden.
Die Gesichter auf und um die Bühne zeigten am vergangenen Sonntag eine Mischung aus Wehmut und Freude. Wehmut, weil eine besondere Saison zu Ende gegangen war, aber auch Freude, dass in aller Ungewissheit, wie diese erste „Nach-Corona-Spielzeit“ verlaufen würde, ein erfreuliches Zuschauerergebnis zustande gekommen war.
„Ein konkretes Ziel haben wir uns nicht gesetzt, aber 10.000 Besucher ist so eine Marke, auf die man natürlich immer hofft“, so Waldbühnevorstand Walter Kordovan. Mit im Schnitt über 500 Besuchern pro Vorstellung konnte man auf volle Ränge blicken und ist guter Dinge, auch den Vereinsfinanzen ein zufriedenstellendes Ergebnis zugeführt zu haben.
Wie die Waldbühneverantwortlichen darstellen, war die Saison von vorneherein ein großes Experiment: Nach zweijährigem pandemiebedingtem Ausfall wusste man nicht genau, welche Aktiven weiterhin zur Verfügung stehen, wie das Publikum die Vorstellungen wieder annehmen würde, welche Unannehmlichkeiten während der Spielzeit noch aufkommen könnten – vieles war ungewiss. So entschloss sich der Verein bereits im vergangenen Herbst, einmalig beide Spielgruppen (Kinder und Erwachsene) zu einem großen Ensemble zusammenzuführen und ein generationenübergreifendes Theaterstück aufzuführen. Die Resonanz der Zuschauer zeigte nun: Das Experiment ist gelungen, Publikum und Mitwirkende hatten gleichermaßen Freude an der Inszenierung. Nachfragen aus Zuschauerkreisen belegen aber auch: Das Interesse des Publikums, künftig wieder zwei Stücke zu sehen, ist vorhanden. So ist für 2023 wieder eine „reguläre“ Saison mit einem Kinderstück und einem Erwachsenenstück geplant.
Vorher gibt es aber noch zwei besondere kulturelle Leckerbissen in Form von Gastspielen im August: Am Freitag, 12. August gastiert die a-capella-Formation „Josefslust“ mit ihrem humorvoll-unterhaltsamen Programm auf der Waldbühne. Am Samstag, 20. August findet zum dritten Mal der Waldbühne-Poetry-Slam unter Moderation von Andreas Rebholz statt. Hierzu haben sich bereits einige Größen der nationalen Slammerszene wie Marvin Suckut, Lena Stokoff, Wehwalt Koslovsky, Marvin Rupert und Skog Ogvann angekündigt. Karten für beide Gastspiele können über die Webseite erworben werden.
Das Abenteuer beginnt! Wird Alice das Wunderland vor der Königin retten können und so den Weg zurück nach Hause finden?
Mit einem kleinen Trailer gewähren wir erste Einblicke in die kommende Spielzeit. Eimalig werden beide Ensembles – Kinder, Jugendliche und Erwachsene – der Waldbühne gemeinsam auf der Bühne stehen und „Alice im Wunderland“ spielen.
Geschenkgutscheine für die kommende Spielzeit erhalten Sie im "Donau-Lädele" in Sigmaringendorf oder kontaktieren Sie uns direkt.